Header Gemeinde Edelsfeld

Ansiedlung von Flüchtlingen und Vertriebenen nach 1945 in der Gemeinde Edelsfeld...

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren ca. 12 Mio. Deutsche und deutschsprachige Bewohner der Staaten in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, sei es durch Flucht aufgrund der Kriegsereignisse, sei es durch staatlich angeordnete Vertreibung. Rund 7,9 Mio. davon mussten in den Westzonen des besiegten Deutschland (seit 1949 Bundesrepublik Deutschland [BRD]) aufgenommen werden, 4 Mio. in der Ostzone (ab 1949 Deutsche Demokratische Republik [DDR]). Einige Hunderttausend gelangten nach Österreich und in andere Länder. Nach Bayern kamen rund 1,9 Mio.

Für die Flüchtlinge und Vertriebenen war diese schicksalhafte Veränderung durch den Verlust der angestammte Heimat tragisch. Ihre Aufnahme, Verteilung, Unterbringung in Wohnung und Arbeit sowie ihre soziale und kulturelle Integration stellten aber auch für Bayern eine große Herausforderung dar. Durch die große Zahl der Neubürger mit andersartigen Traditionen wandelte das Land sein Gesicht erheblich.

Auch im Edelsfelder Gemeindegebiet siedelten sich ab ca. 1945 „Flüchtlings-Familien“ an. Die Egerländer (aus Böhmen, jetzt Tschechien) hatten es zumindest sprachlich leicht, sprachen sie doch fast denselben nordbairischen Dialekt wie die Edelsfelder.
Der 7-jährige Adolf Schwager (+2023) wurde mit Mutter und Großmutter aus Chodau bei Karlsbad vetrieben.

Heinz Schwabe dagegen flüchtete mit Mutter und Brüdern aus Niederschlesien (am Mittellauf der Oder, jetzt Polen) in die Oberpfalz – auch seine Kindheit wurde durch den Krieg jäh unterbrochen, mit 10 Jahren musste er „funktionieren“ und mithelfen, seine Familie zu ernähren.

Beide Befragten halfen tatkräftig mit, Westdeutschland wieder aufzubauen. Neben ihren Berufen engagierten sie sich auch in verschiedenen Ehrenämtern in ihrer neuen Heimat Edelsfeld.